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Böse Zungen behaupten, Santorum würde nur aus einem Grund kandidieren: Zur Suchmaschinenoptimierung. Seit fast 10 Jahren steht “Santorum” für etwas, was die New York Times als “unprintable phrase” beschreibt. Jetzt ist es auch Mitt Romney passiert.

Vorweg, wir sind nicht so vornehm wie die NYT. Santorum bedeutet laut Google: “The frothy mix of lube and fecal matter that is sometimes the byproduct of anal sex.“ Auch Romney wurde vor kurzem Opfer einer sogenannten “Google Bomb.” Seit Kurzem ist das 4. Suchergebnis von Google: “rom-ney (v): to defecate in terror.” Während noch nicht klar ist, wer hinter Zweiterem steckt, hat die Kampagne  gegen Santorum einen prominenten Protagonisten: LGBT Aktivist Dan Savage.

Im Frühjahr 2003 gibt der damalige Senator Rick Santorum ein Interview in dem er Homosexualität auf eine Stufe mit Sex mit Kindern oder Tieren stellt. Daraufhin ruft der Sexkolumnist Savage seine LeserInnen “to memoralize the scandal” auf, Vorschläge für eine Begriffsumdeutung zu machen. Obige Bedeutung gewann. Savage richtete die Seite Spreadingsantorum.com ein, und sammelte schnell über 10,000 Links – einer der wichtigsten Faktoren für Google’s Suchalgorithmus - auf die Seite.

Eine klassische Googlebombe, wie sie schon HC Strache, KH Grasser und GW Bush zum Opfer fielen? Nein: Der Unterschied zwischen der Attacke auf Santorum/Romney und Strache/Grasser ist groß: Während man bei Zweiterem ein bestimmtes Wort (Vollkoffer) suchen muss, um auf die Google Bombe zu stoßen, ist bei Ersterem die Umdeutung unter den ersten 5 Suchbegriffen. Anders formuliert: Jede Person, die “Santorum” oder “Romney” sucht, stößt auf die Umdeutung.

Bei aller Absurdität der Umdeutung selbst: Das ist ein ernstzunehmendes Imageproblem. Vor allem, weil es nicht offline bleibt: Mittlerweile hat der Begriff in der politischen – nicht nur aber durchaus mehrheitlich satirischen – Analyse Einzug gefunden, wie der Blog auf Spreading Santorum eindrucksvoll zeigt. Anders, als andere Onlineimageschäden, wie das Überlassen von URLs an Dritte, ist es schwer, eine so etwas wegzubekommen. Vor allem, wenn Google es nicht als Googlebombe, sondern als Neologismus sieht. In unserem Fall  ist es ohnehin zu spät: Santorum has spread.

Dieser Beitrag ist von Yussi Pick

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