Iowa zeigt: 2012 heißt Romney vs. Obama

Die Caucuses sind vor wenigen Minuten zu Ende gegangen und der Sieger der Republikanischen Vorwahlen steht fest – soweit würde ich mich jetzt aus dem Fenster lehnen. Eine zweite Analyse.

Aber alles nach der Reihe: Santorum und Romney sind fast auf die Stimme genau gleichauf (NYT berichtet jetzt berufend auf die Republikanische Partei von Iowa, dass Romney um 8 Stimmen  führt), Paul ist knapp dritter, Gingrich abgeschlagen 4. Das ist schön für Santorum, wird ihn aber nicht weit über New Hampshire hinaus bringen. New Hampshire ist zwar flächen-, bevölkerungs-, und damit wahlmenschenstimmenmäßig kleiner als Iowa, die Wahlbeteiligung ist aber fast doppelt so hoch, wie bei den Caucuses. Gestern gingen 120,000 Menschen zu Wahlversammlungen der RepublikanerInnen, in New Hampshire gingen 2008 230,000 RepublikanerInnen zu den Primaries.

Warum also behaupte ich, sei diese Wahl gelaufen. Die kurze Antwort: T.I.N.A: There is no alternative. Sehen wir uns die KandidatInnen im Detail an:

Die beiden Co-Gewinner von Iowa sind “Fringe Kandidaten,” also ideologische Extremerscheinungen, denen selbst eine von der Tea Party nach rechts aussen gerückte Partei nicht zutraut, gegen Obama zu gewinnen.

Santorum‘s Erfolg kam auch für ihn überraschend. Selbst wenn Santorum’s Ideologie kompatibler zu der von RepublikanerInnen in New Hampshire würde, hat er jetzt nur eine Woche Zeit, dort eine schlagkräftigere Organisation aufzubauen. Ihm wird wohl das selbe Schicksal widerfahren, wie Mike Huckabee 2008, der Iowa gewonnen und in NH nur 11% erreichen konnte.

Paul wird außerhalb von Iowa nicht punkten können. Er müsste New Hampshire und South Carolina gewinnen, um im Rennen zu bleiben. Das wird, trotz sehr präsenter und energetisierten jungen UnterstützerInnen nicht passieren.

Nicht, dass Gingrich in seinen Ansichten viel weniger extrem wäre, als die vorher genannten, doch er hat es geschafft, sein Narrativ ein wenig moderater zu halten. Deshalb ist es für Gingrich noch nicht vorbei, aber er hat die nächste Woche Gegenwind. Er muss in New Hampshire stark aussehen, um noch eine Chance zu haben. Ein zweiter Platz wird wahrscheinlich nicht reichen.

Bleibt Romney, der heute den “Evangelical Test” gewonnen hat. Es scheint, als hätten sich die Konservativen (zumindest in Iowa) mit Romney  abgefunden.  Sollte jetzt nicht etwas Unerwartetes passieren, wird Romney sich nächste Woche New Hampshire und Ende des Monats Florida holen. Spätestens dann sind alle anderen KandidatInnen aus dem Rennen. Ab jetzt geht es bei den Vorwahlen um die Frage, wer Vizepräsidentschaftskandidat wird.

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1 Rückmeldung zu “Iowa zeigt: 2012 heißt Romney vs. Obama”

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  1. [...] Kandidat der dort gewann, wurde seit dem 1980ern immer Präsidentschaftskandidat. Um die Sache, die meiner Ansicht nach schon gelaufen ist, hat Chris Cillizza ein wenig mit den Zahlen gespielt. Er rechnet uns vor, [...]


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