Newt holt South Carolina

Newt Gingrich hat sich also – wieder einmal – zurückgekämpft. Dank seiner guten Performance in den dieswöchigen TV-Debatten, einem nahezu perfekt orchestrierten Wahlkampffinish (das in einem Endorsement von Chuck Norris gipfelte) und wirksamen Attacken gegen Mitt Romney konnte er in South Carolina seinen ersten Vorwahlsieg einfahren.

Dieser Triumph war in zweifacher Hinsicht wichtig für ihn: Gingrich zeigt damit, dass Mitt Romney vielleicht doch noch geschlagen werden kann und positioniert sich gleichzeitig als dessen relevantester Gegenspieler – denn Rick Santorum hat trotz seines Erfolgs in Iowa und eines wichtigen Endorsements aus dem evangelikalen Lager in South Carolina nur eher mäßig abgeschnitten.

Selbstbewusst weist das Gingrich-Camp nun darauf hin, dass der Gewinner der Vorwahlen von South Carolina seit 1980 immer zum Präsidentschaftskandidaten der Republikaner gekürt wurde (natürlich ohne darauf hinzuweisen, dass sich nach Iowa und New Hampshire in den meisten Fällen ein klarer Favorit abgezeichnet hatte). Der dortige Wahlsieg verleiht Newt Gingrich jedenfalls genau zum richtigen Zeitpunkt einen wichtigen Schub – und verbaut Romney einen raschen Triumph.

Am 31. Jänner steht nun Florida als nächste Station auf dem Vorwahlkalender. Der Sunshine State mit rund 19 Millionen Einwohnern ist aufgrund seiner Größe ein besonders teures Wahlkampfpflaster, was für die finanziell gut ausgestattete Kampagne Romneys von Vorteil sein könnte. Für Gingrich ist die Ausgangslage dort deutlich schwieriger als in South Carolina und noch hat Romney dort in den Umfragen einen soliden Vorsprung. Doch den hatte er vor zwei Wochen in South Carolina auch noch …

Dieser Beitrag ist von Stefan Bachleitner

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4 Rückmeldungen zu “Newt holt South Carolina”

  1. Hanno Settele sagt:

    Florida ist weit konservativer als sein Ruf. Florida ist Tea Party-Kernland. Rick Scott ist Gouverneur kraft Tea Party, US-Senator Marco Rubio hat den Spitznamen “Kronprinz der Tea Party”. Florida ist -heute- Newt-Land. Aber es sind ja noch zehn Tage. Debate am Montag wird wohl Weichen stellen.

    • Das wird noch spannend. Die Tea Party ist in Florida sicherlich sehr einflussreich, Romney hat dort aber bei den Vorwahlen 2008 einen doppelt so großen Stimmenanteil (31,0 %) wie in South Carolina (15, 3%) erhalten. Außerdem pumpt er in Florida deutlich mehr Geld in Werbespots als seine Mitbewerber. Sollte er aber in den Debatten schlecht aussteigen, wird ihm das wenig bringen …

  2. Lukas sagt:

    Dass Gingrich wirklich Aufwind bekommen hat und Chancen haben dürfte erkennt man an der Nervosität gemäßigt konservativer KolumnistInnen:

    http://douthat.blogs.nytimes.com/2012/01/20/the-momentum-of-ideas/

    und noch besser: An open letter to sane Republicans:

    http://www.washingtonpost.com/blogs/right-turn/post/an-open-letter-to-republican-leaders/2012/01/21/gIQA9abjGQ_blog.html

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  1. [...] Der dortige Gewinner wurde seit den 1980ern immer Präsidentschaftskandidat der GOP – bis es Newt Gingrich vor vier Jahren gelang, Mitt Romney den Rang abzulaufen. Nicht zuletzt deshalb wurden die vergangenen Vorwahlen der [...]


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