Im Westen nichts Neues

Die vergangene Woche endete nach dem Drehbuch des Kampagnenteams von Mitt Romney. Mit seinem klaren Sieg in Nevada unterstrich Romney seine Favoritenrolle im Rennen um die Nominierung zum republikanischen Präsidentschaftskandidaten. Ein Ausblick auf die nächsten Stationen …

Nevada war ein Pflichtsieg für Mitt Romney, schließlich konnte er hier bereits 2008 – nicht zuletzt aufgrund des großen Anteils mormonischer WählerInnen – die Vorwahl deutlich für sich entscheiden. Dennoch war der „Silver State“ in mehrfacher Hinsicht wichtig für seine Kampagne. Als erster Kandidat in diesem bislang höchst volatilen Rennen konnte er zwei direkt aufeinanderfolgende Wahlen klar für sich entscheiden. Romney hat gezeigt, dass er im Westen punkten kann und hatte erstmals in einem Bundesstaat auch bei den Anhängern der Tea Party die Nase vorne.

In dieser Position der Stärke fand Romney wieder zum Drehbuch seiner Kampagne zurück und konnte sich darauf konzentrieren, Obama die Verantwortung für die schlechte Wirtschaftslage und die hohe Arbeitslosigkeit im Land zu geben. Und Nevada, ein stark von der Wirtschaftskrise betroffener Bundesstaat, bot ihm dafür die richtige Kulisse.

Colorado und Minnesota

Schon in weniger als 48 Stunden könnte Romney sein Siegerimage weiter ausbauen. Immerhin steht morgen mit Colorado gleich noch ein Bundesstaat aus dem Westen der USA auf dem Vorwahlkalender – und laut den jüngsten Umfragen führt Romney dort deutlich.

Einen Strich durch die Rechnung könnte ihm lediglich Minnesota machen, wo Rick Santorum gute Chancen eingeräumt werden, als Sieger über die Ziellinie zu gehen. Sollte das der Fall sein, könnte die für Romney unangenehme Diskussion ausbrechen, ob er auch im Mittleren Westen punkten kann – schließlich ist diese Region mit ihren zahlreichen „swing states“ mit wahlentscheidend.

Es dürfte jedenfalls nicht die beste Woche für Newt Gingrich werden, dem weder in Colorada noch in Minnesota Chancen auf einen Sieg eingeräumt werden. Und in einem der seltsamsten Urnengänge dieser Saison – dem morgigen „Beauty Contest Primary“ von Missouri – steht er nicht einmal zur Wahl.

Missouri: Beauty Contest Primary

Während der eigentliche Caucus in Missouri (übrigens ebenfalls im Mittleren Westen gelegen) erst im März ansteht, wird am Dienstag eine unverbindliche Vorwahl abgehalten. Hintergrund dieser seltsamen Konstruktion ist die Rangelei um einen möglichst frühen Platz im Vorwahlkalender, der dem Votum eines Bundesstaats im Regelfall mehr Relevanz verleiht. Während New Hampshire, South Carolina, Florida, Michigan und Arizona für einen frühen Termin eine Halbierung ihrer Delegierten in Kauf genommen haben, entschied sich Missouri für einen statutenkonformen Weg.

Es wird sich zeigen, wie groß die Bedeutung dieser riesigen Meinungsumfrage sein wird, es ist aber schon jetzt klar, dass Newt Gingrich davon nicht profitieren wird, da er (im Gegensatz zu bereits ausgeschiedenen Kandidaten wie Rick Perry oder Herman Cain) nicht auf dem Stimmzettel stehen wird.

P.S.: Auf vielfachen Wunsch haben wir jetzt auch einen Überblick über die Vorwahltermine und -ergebnisse auf unserer Webseite.

Dieser Beitrag ist von Stefan Bachleitner

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1 Rückmeldung zu “Im Westen nichts Neues”

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  1. [...] wenden kann. Eben noch sah es so aus, als könnte Mitt Romney seine Favoritenrolle (nach einem klaren Sieg in Nevada) etwas absichern, da macht ihm Rick Santorum einen Strich durch die [...]


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