Etch-A-Sketch

Die Präsidentschaftswahlen in den USA haben einem etwas in die Jahre gekommenen Kinderspielzeug wieder zu neuen Ehren verholfen: der Zaubertafel. Schuld daran ist der Wahlkampfmanager Mitt Romneys.

Was man in den USA „Etch-A-Sketch“ nennt, ist bei uns (zumindest noch bei VertreterInnen meiner Generation) als „Zaubertafel“ bekannt. Das Prinzip dahinter ist denkbar einfach: Man malt etwas, bis einem das Motiv nicht mehr gefällt – dann schüttelt man das Teil und kann auf einem leeren Bildschirm wieder von vorne beginnen.

Die Bumerang-Metapher

Das Wort „Etch-A-Sketch“ werden wir im diesjährigen US-Wahlkampf noch öfter hören – dank Eric Fernstrom, dem Wahlkampfmanager von Mitt Romney. Der trat nach dem Sieg seines Kandidaten bei den Vorwahlen in Illinois im Fernsehen auf und wurde (wenig überraschend) gefragt, wie Romney, der aufgrund seiner Mitbewerber bei den Vorwahlen deutlich nach rechts rücken müsste, im Fall seiner Nominierung wieder WählerInnen der Mitte ansprechen will. Hier seine Antwort:

„Everything changes. It’s almost like an Etch-A-Sketch. You can kind of shake it up and restart all of over again.“

Es dauerte nicht lange, bis seine Gegner in dieser ziemlich missglückten Metapher eine optimale Gelegenheit erkannten, die mangelnde Grundsatztreue Mitt Romneys (wieder einmal) zu thematisieren. Rick Santorum ließ es sich jedenfalls nicht nehmen, bei seinem nächsten Wahlkampfauftritt fototauglich eine Zaubertafel zu präsentieren:

Und auch Newt Gingrich konnte der Versuchung nicht widerstehen, das neue Symbol für Romneys ideologische Flexibilität in die Kamera zu halten:

Keine Frage, dass das demokratische Super-PAC „American Bridge“ ebenfalls nicht lange damit wartete, diese Steilvorlage zu verwandeln:

Und – um nur eines von vielen Beispielen zu nehmen – auch KommentarInnen wie Rachel Maddow setzten sich mit diesem Thema auseinander:

Wenn interessiert es da noch, dass der Bruder von George W. Bush und ehemalige Gouverneur von Florida, Jeb Bush, ein Endorsement für Mitt Romney abgab, um ihm den Rücken zu stärken …

Dieser Beitrag ist von Stefan Bachleitner

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1 Rückmeldung zu “Etch-A-Sketch”

  1. Felix sagt:

    Ich mag den Hinweis zur Generation – ich musste nachschauen, wie man Etch-a-sketch überhaupt übersetzt. ;-)

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