Der 9. Congressional District Ohio’s ist landschaftlich in etwa so interessant, wie er klingt. Er zieht sich am verdreckten Lake Erie entlang von der nordwestlichen Ecke des Staates bis – seit der Umstrukturierung dieses Jahr – nach Cleveland. Jene Umstrukturierung, die den bereits länglichen District auf fast 200 Kilometer ausdehnte, hat ihm den dritten Platz im hässlichste Wahlbezirke Ranking eingebracht. Wie alle 10 Jahre wurden auch dieses Jahr die Grenzen neu gezogen, um Bevölkerungsverlust und -zuwachs auszugleichen.So hässlich der 9. District polit-geographisch und Landschaftlich ist, so interessant ist er politisch. Durch die Umstrukturierung wurden vom republikanischen Gouverneur just zwei Bezirke mit demokratischer Mehrheit zusammengelegt, noch dazu jener des berühmten Denis Kucinich mit der am viertlängsten dienenden Frau im Kongress, Marcia Kaptur. Sie setzte sich in den Vorwahlen durch und tritt jetzt gegen den Star unseres heutigen VideoWednesday an: Joe the Plumber. Joe wurde 2008 berühmt, weil er bei einer Wahlveranstaltung in Ohio Präsident Obama eine Frage zu Steuern stellte woraufhin John McCain ihn immer wieder als Beispiel für den normalen Amerikaner des Mittelstands in Reden, Ads und Debatten erwähnte. Joe The Plumber ist ein “average guy,” der “I lost my job as a plumber because of that interview” mit “Barack Hussein Obama“ Also hat er ein Buch über seine Durchschnittlichkeit geschrieben hat und ist damit als Redner bei Tea Party Veranstaltungen unterwegs. Schon 2010 gab es eine “Draft Joe” Bewegung, die aber erst 2012 Früchte getragen hat. Wie durchschnittlich Joe ist, sieht man auch in seinem Wahlkampfvideo:
Ob er Zettelverteilend von Toledo bis nach Cleveland gehen wird? Mehr Videos und motivierende Texte gibt es auf seiner Wahlkampfwebsite.
